Die Unmöglichkeit, Gott zu erfahren, als Bedingung der Möglichkeit der Gotteserfahrung
13,5 × 21 cm, Broschur in Rückendrahtheftung | 104 Seiten | ISBN: 978-3-87062-276-3 | € 15,–
Zweite Auflage 2025
Michel de Certeaus Text, der Ausgangspunkt für Negels Antrittsvorlesung, beschreibt die Schau Gottes als einen Vorgang, bei dem überhelles Sehen und Erblinden identisch werden.
Soll man sich eine Gottesbegegnung, wie de Certeau sie imaginiert, überhaupt wünschen? Müßte, wenn Gott zu begegnen heilsam sein soll, eine solche Begegnung nicht vielmehr in einer Metamorphose menschlicher Erfahrungsfähigkeit bestehen, in der die Differenz von Gott und Mensch zwar verwandelt, immer aber respektiert wird? – Aber auch das Umgekehrte ist zu fragen: Gibt Gott sich überhaupt zu sehen? Übersteigt der Heilige, Ewige, der in unzugänglichem Licht lebt, nicht per definitionem alle Erfahrbarkeit? Und legt nicht gerade das geistliche Testament Michel de Certeaus hiervon in eindringlicher, aber auch schmerzlicher Weise Zeugnis ab?