Ulrike Blatter

Der Hütejunge

Eine Kindheit im Krieg
(30 Abbildungen, Glossar, Zeittafel)

Buch

13.5 x 21 cm | 400 Seiten | ISBN: 978-3-87062-326-5 | € 16,95

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Ein kleines Eifeldorf. Der Mittel­punkt der Welt. Hier wird 1934 ein Junge geboren, der keinen Namen hat. Das macht aber nichts: Er muss nur schnell erwachsen werden, bevor der Krieg vorbei ist. Denn Helden brauchen keine Namen.

Kriegserfahrungen haben auch die Nachkommen der nächsten und übernächsten Generation zutiefst geprägt. Gerade, wenn nie darüber gesprochen wurde. Wer aber eine Sprache gefunden hat, wird nicht ausgrenzen und hassen, sondern mithelfen, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

Ulrike Blatter gibt mit diesem Roman allen Kindern, die durch Kriege ihrer Kindheit beraubt worden sind, eine Stimme. Mit ihrer behutsamen Sprache schafft sie eine Nähe, die den Leser nicht wieder loslässt.

»Januar 1942. An diesem Winternachmittag hatte Mutter ihm von Vater erzählt, was sonst so gar nicht ihre Art war. Mutter stopfte. Zug um Zug füllte sie ein grob­maschiges Karo aus Wollfäden, die sie über die Ferse eines zerlöcherten Strumpfes gespannt hatte. Der Blick des Jungen ging zur Zeitung, die aufgeschlagen auf dem Tisch lag. Schwarzumrandete Kästchen mit eckigen Kreuzen füllten zwei ganze Seiten. Der Junge buchstabierte: »Eine größere Liebe hat niemand, als der, der sein Leben hingibt für seine Freunde.« Irritiert sah Mutter hoch, nahm dann die Zeitung, legte sie ordentlich zusammen und deckte die Todesanzeigen zu. Die Schlagzeile auf der Titelseite war daher nur halb zu sehen. U-Boot-Offensi… stand dort und darunter: schonungslos.«

»Der Roman gibt Denkanstöße, deckt eigene Erinnerungen auf und macht politische und gesellschaftliche Zusammenhänge deutlich.«

Gudrun Pausewang
(Deutscher Jugendliteraturpreis 1988 und 2017)