Volker Pesch

Denn wer da hat, dem wird gegeben

Küsten-Krimi

Buch

13,5 × 21 cm | 272 Seiten | ISBN: 978-3-87062-199-5 | € 12,95

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Eine Industriebrache an der Küste.
Eine Tote ohne Namen.
Und ein Ex-Pfarrer für die Kripo.

Direkt an der Ostsee soll eine höchst mondäne Urlaubsanlage entstehen, die
„Bernsteinstadt“, mit Wellnesshotels, Hafen und exklusiver Flaniermeile.
Und diese Idee hat natürlich nicht nur Freunde, ganz im Gegenteil: Kleinbetriebe
sollen verschwinden, eine skurrile Bürgerinitiative kämpft für den Erhalt der
Küstenlandschaft und zwielichtige Investoren wollen sich das Grundstück unter
den Nagel reißen. Tom Schroeder, der neue Polizeiseelsorger, stößt auf verborgene
Netzwerke und die ganz alltägliche Korruption. Und findet nach und nach heraus,
worum es wirklich geht.

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„Taluzi“ auf kriminetz.de (28.08.2017) schreibt:

Der Krimi „Denn wer da hat, dem wird gegeben“ lässt sich flüssig und leicht lesen. Schnell ist man mitten in den Geschehnissen drin. Interessant ist, dass mal nicht ein Kriminalhauptkommissar der Protagonist ist und ermittelt, sondern ein Seelsorger. Gerade dessen unbekümmerte Art und das naive Fragenstellen machen Tom Schroeder so sympatisch. Von seinem alten Studienfreund Malte wird er meist nur „der Luther“ genannt, weil er diesen gerne zitiert. Ansonsten hätte der Protagonist in seiner Rolle als Seelsorger schon etwas gläubiger sein können. Nun gut, ein christlicher Krimi ist es halt nicht.

Der Charakter Tom Schroeder ist schon etwas unkonventionell, sowohl als Seelsorger als auch als Ermittler. Auch die anderen Charaktere passen gut in den Krimi und wirken authentisch.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, so dass der Leser schnell einen guten Eindruck über die Korruption und den Missbrauch von Ämtern der Mächtigen in der Stadt bekommt. Unwillkürlich fragt man sich, wie ist das eigentlich in meiner Stadt?

Die Spannung steigert sich während des Lesens kontinuierlich. Besonders als Tom Schroeder gegen seine Prinzipien verstößt und eine SMS im Suff abschickt, ohne eine Nacht darüber zu schlafen, spitzen sich die Ereignisse zu.

Auch wenn das Cover etwas langweilig daher kommt, sollte man diesen Krimi nicht unterschätzen.



Die Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung (19. März 2017) schreibt:

Seelsorger als Krimi-Held
Autor Volker Pesch startet mit Polizeiseelsorger Tom Schroeder eine Küstenkrimi-Reihe

Er existiert nur zwischen zwei Buchdeckeln, dieser Tom Schroeder. Aber vielleicht macht ihn gerade das ja besonders interessant – ein Leben als Romanheld. Volker Pesch ist sein leiblicher Vater, auch er nur ein paar Jahre älter ist. Er lässt seinen Protagonisten zum Polizeiseelsorger für Mecklenburg-Vorpommern aufsteigen, ganz unbürokratisch …

Von Christine Senkbeil
Groß Kiesow. Tom Schroeder ist ein Mann Mitte Vierzig. Seine Scheidung läuft. Lange hat er als Gemeindepfarrer im Brandenburgischen gearbeitet, aber jetzt ist Zeit für etwas Neues. Für frische, blaue Luft. Mit dem alten VW-Bus und seinem Segelboot auf dem Anhänger zieht er mit Sack und Pack an die Küste. Als er sein lichtsgraues Büro bei der Greifswalder Kripo bezieht, merkt er schnell, dass die Beamten nicht gerade auf ihn gewartet haben.

Und dann meldet er auch noch Zweifel an den Ermittlungsergebnissen an – als nämlich diese Tote in einer Industriebrache gefunden wird: Ist das wirklich eine Prostituierte aus Osteuropa? Wenig spricht dafür. Für Schroeder ist völlig unklar, warum der leitende Kriminalhauptkommissar keiner anderen Spur nachgehen will. Der ist ihm ohnehin nicht wirklich sympathisch. Und was hat das alles mit der ‚Bernsteinstadt‘ zu tun, der mondänen Urlaubsanlage, die irgendwelche Investoren hier direkt an der Ostsee bauen wollen?

Tom Schroeder ist alles andere als ein klassischer Ermittler, er schlittert vielmehr aus purer Neugierde in den Fall. Aber auf seine ganz eigene Art findet er nach und nach heraus, was wirklich dahinter steckt: viel Geld und die ganz alltägliche Korruption.

Die Idee, einen Polizeiseelsorger zum Krimi-Helden zu machen, kommt nicht von ungefähr: Autor Volker Pesch lebt in Groß Kiesow bei Greifswald, in einer Gemeinde mit dem früheren Polizei-Seelsorger für MV, Andreas Schorlemmer. Beide kennen sich, sind gemeinsam aktiv im lokalen Kulturverein. „Ich habe gelegentlich erlebt, wenn Andreas zu einem Unfallort gerufen wurde“, erzählt der Autor. Oder wenn er sehr mitgenommen von dort zurückkehrte.

„Meine Romanfigur beschreibt natürlich nicht den realen Arbeitsalltag eines Polizeiseelsorgers“, sagt Volker Pesch und winkt ab, schließlich will er seine Leser zuerst und vor allem gut unterhalten. „Aber ich fand‘ die Perspektive spannend, denn durch diesen besonderen Job kommt der Protagonist dicht an die Polizeiarbeit heran, ist quasi immer mittendrin.“ Er muss nicht wie ein Pater Brown zufällig über die Fälle stolpern.

Der gebürtige Niederrheiner Pesch hat selbst eine eher ungewöhnliche Vita: Der promovierte Politologe und Historiker ist seit 2001 selbständig, unter anderem vercharterte er Segelyachten, entwickelte das Konzept des Maritimen Jugenddorfs Wieck, schrieb zahlreiche Imagebroschüren, Ratekrimis und Drehbücher für E-Learning-Module, arbeitete für die Steinbeis-Stiftung und die Landeszentrale für politische Bildung. Seit gut einem Jahr leitet er den Hansestädtischen Eigenbetrieb „Seesportzentrum Greif “. Da bleibt nicht viel Zeit für einen Herrn Schroeder! Und doch.

„Ein zweiter Krimi um den Polizeiseelsorger ist gerade im Lektorat und erscheint noch in diesem Jahr, darin geht es um Landwirtschaft und Naturschutz“, verrät der 50-Jährige. „Und ich habe angefangen, über einen dritten nachzudenken, es soll dann auf ‘s Wasser gehen, vielleicht nach Sassnitz und zu den Offshore-Windkraftanlagen vor Rügen.“

Pesch freut sich über jede freie Minute, die er am Schreibtisch mit seinen Romanfiguren verbringen kann, auch wenn es oft ein einsames Geschäft ist. Ob sein Tom Schroeder das Zeug für einen Star wie Kurt Wallander hat, der quasi gegenüber auf der schwedischen Seite der Ostsee ermittelt – dazu lacht Volker Pesch nur auf seine zurückhaltende Art. Aber ja, vielleicht könnten die Fälle des Polizeiseelsorgers ja wirklich eine lange Küstenkrimi-Reihe füllen.

Am 20. März erscheint Nummer 1: „Denn wer da hat, dem wird gegeben“, frei nach Matthäus 25,29. Am Montag stellt Pesch das Buch im Greifswalder Literaturzentrum Koeppenhaus vor. Andreas Schorlemmer als Polizeiseelsorger a.D. moderiert den Abend.


Karin Braun, 59 Jahre, begeisterte Leserin und Erzählerin schreibt:

Als der Ex-Pfarrer Tom Schroeder seine neue Stelle bei der Greifswalder Kripo antritt, stolpert er sofort in eine Mordermittlung. Eigentlich ist er dafür nicht zuständig. Denn er wurde der Dienststelle als Seelsorger und für die Krisenintervention zu geteilt, doch er ist neugierig. Unterstützung erfährt er nicht von den Kollegen. So richtig will ihn dort niemand und als er beginnt Fragen zu stellen, nach der Toten, nach der Industriebrache auf der sie gefunden wurde und nach den holländischen Investoren, die auf dem alten Industriegebiet in bester Lage, eine Bio-Ölraffinerie bauen wollen, läuft er schnell gegen Mauern. Der Raffinierie-Bau wird von der Oberbürgemeisterin der Stadt eindeutig favorisiert. Denn die Niederländische Holding ist sehr großzügig in Sachen Unterstützung des Ortes und weiß wo die Schmiermittel verteilt werden müssen, denn sie sind nicht die einzigen Bewerber um das Gebiet. Architekt Hegebarth plant eine Gesundheits-Wellness-Hotel, die Bernsteinstadt und auch dieser Plan hat einige Befürworter. Schroeder will nun wissen, welche Rolle die unbekannte Tote spielt, was sie mit den diversen Plänen zu tun hatte und ob sie wirklich so unbekannt ist.

Mit dem Polizeiseelsorger Tom Schroeder führt Volker Pesch einen sympathischen neuen Ermittler ein. „Denn wer da hat, dem wird gegeben“ ist Volker Pesch erster Küstenkrimi und ich hoffe sehr bald mehr von Tom Schroeder und dem Greifswalder Klügel zu lesen. Die Charaktere sind glaubhaft und gut gezeichnet. Ein sehr gelungener, thematisch extrem aktueller Krimi.


Die Schweriner Volkszeitung (15.Mai 2017) schreibt:

Ein Debüt ist zu vermelden. Volker Pesch, der in Köln studierte, lebt heute als freier Texter in einem kleinen Dorf nahe Greifswald.

Sein erster Roman schickt einen Polizeiseelsorger auf die Krimibühne. Tom Schroeder, neu im Amt, gerät in die Mühlen eines Bürgerstreits. Direkt an der Ostsee soll eine höchst mondäne Urlaubsanlage entstehen, die „Bernsteinstadt“, mit Wellnesshotels, Hafen und exklusiver Flaniermeile. Eine skurrile Bürgerinitiative kämpft für den Erhalt der Küstenlandschaft, zwielichtige Investoren wollen sich  die Grundstücke aber schnell unter den Nagel reißen. Tom Schroeder stößt auf verborgene Netzwerke und die ganz alltägliche Korruption.